MoinMoin-Stund hat Sanddorn im Mund....
Am Wochenende ging's an die Ostsee, nach Rügen. Und was verbindet man mit
der Ostsee neben Matjes, Bernstein, Kreidefelsen....? Sanddorn! Nicht nur
einmal bin ich bei den unzähligen angebotenen Sanndornprodukten schwach
geworden und habe mich durch Sanndornsaft, -senf-, honig etc.
durchgekostet.
Da die Ernte und Verarbeitung der Beeren sehr mühsam ist, sind die Produkte
nicht nur lecker, sondern auch etwas teurer. (1l Muttersanddornsaft kostet z.B.
stolze ca. 7 €). So habe ich mir auch mal die Mühe gemacht, die kleinen
orange-roten Beeren zu pflücken und selbst zu Saft zu verarbeiten.
Die Mühe lohnt sich, denn Sanddorn ist eine Pflanze, die auf ein Kilo etwa
34 Mal so viel Vitamin C enthält, wie die gleiche Menge Zitronen. Bereits zwei
Beeren decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Außerdem schützen die
konzentrierten Antioxidanzien die Zellen vor den freien Radikalen und
beeinflussen somit positiv unser Immunsystem. Modebegriff hin oder her...der Sanddorn
hat seinen Namen als "Super-Food" wahrlich verdient.
Direkt vom Strauch sind die Beeren allerdings derart sauer und bitter, dass
sie beinahe ungenießbar sind. Anders als beim Flieder, enthalten Sie jedoch im
unverarbeiteten Zustand keine toxischen Substanzen-können also unbedenklich beim
Spazierengehen genascht werden.
Ich habe mir überlegt die Beeren zu einem reinen Saft zu verarbeiten...ohne
schnick schnack. Pur ist dieser dann zwar sehr herb, aber jeder kann sich ihn
nach Belieben süßen. Er lässt sich mit anderen Fruchtsäften
kombinieren oder sogar in Joghurt einrühren.
Und so wird's gemacht:
1) Beeren nach dem Abbrausen und Säubern in einem Topf mit einem Stampfer auspressen
2) Den Saft durch ein Sieb sieben.
Gerne kann man hier geschmacklich experimentieren. D.h. wer es süßer mag, rührt etwas natürliche Süße hinzu, wer es würzig mag, lässt den Saft mit einer Zimtstange aufkochen, wer es scharf mag, lässt ein Stück Ingwer darin ziehen...der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
3) Leere Flaschen zum Sterilisieren für 5 Minuten in den auf 120 Grad Celsius vorgeheizten Backofen geben.
4) Flaschen füllen. Wer den Saft gleich oder in den nächsten ein zwei Tagen verzehren möchte-Guten Appetit! Wer den Saft aufbewahren möchte, der folgt dem nächsten Schritt, der Konservierung.
5) Durch Wärmebehandlung unter 100 Grad wird der Saft haltbar gemacht bzw. konserviert. Normalerweise stellt man die Flaschen auf einen Rost in einem
Einmachtopf oder Einkochautomaten (mit Thermometer). Da ich so etwa aber nicht besitze, stelle ich sie in einen gewöhnlichen Topf, der mit Wasser
gefüllt wird, bis die Flaschen zur Hälfte im Wasser stehen. Nun den Saft unmittelbar in den offenen Flaschen
erhitzen. Nach 20
Minuten werden die Saftflaschen aus dem Wasserbad genommen und sofort
verschlossen.
6) Fertig! Ich hab mir die Ostsee nach Hause geholt!
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